29.06.2023

Mut zur Lücke: Der Brückenbauer mit der Vorliebe für Prozesse

Newsbeitrag: Interview mit Cedric Rutishauser, Titelbild

Ced­ric Ru­tis­hau­ser ist Lei­ter Un­ter­neh­mens­ent­wick­lung oder Neu­deutsch Head  of Cor­po­ra­te De­ve­lop­ment bei der Fir­ma IN­FORS HT. Das KMU in Bott­min­gen pro­du­ziert seit mehr als 55 Jah­ren Schütt­ler und Bio­re­ak­to­ren und be­schäf­tigt heu­te welt­weit über 250 Mit­ar­bei­ten­de. IN­FORS HT zählt zu den be­sten Spe­zia­li­sten für High-Tech Ge­rä­te in der Bio­tech­no­lo­gie, die Pro­duk­te des Un­ter­neh­mens wer­den in La­bors auf der gan­zen Welt ein­ge­setzt.

Ei­nen Lei­ter Un­ter­neh­mens­ent­wick­lung gibt es bei IN­FORS HT erst seit En­de 2021. Ced­ric wur­de da­für an­ge­stellt, die­se Funk­ti­on zu ge­stal­ten und aus­zu­fül­len. Da­zu zählt auch das Qua­li­täts­ma­nage­ment, das ei­nen neu­en An­strich be­kom­men soll­te als ISO-zer­ti­fi­zier­tes Un­ter­neh­men.


Als Ced­ric bei uns ei­nen Au­dit­kurs be­such­te, wur­den wir neu­gie­rig und spra­chen mit ihm dar­über, wie man so ei­ne neue Funk­ti­on in ei­nem Un­ter­neh­men auf­baut, wie man oh­ne de­zi­dier­ten ope­ra­ti­ven Qua­li­täts­ma­na­ger ein ISO-Über­wa­chungs­au­dit er­folg­reich be­wäl­tigt, war­um mehr Hier­ar­chie bes­ser sein kann als we­ni­ger, wel­che Par­al­le­len es zwi­schen Mit­ar­bei­ter­füh­rung und Kin­der­er­zie­hung gibt und vie­les an­de­re.

Ced­ric, Du bist seit No­vem­ber 2021 als «Head of Cor­po­ra­te De­ve­lop­ment» bei IN­FORS HT. Was macht ein Head of Cor­po­ra­te De­ve­lop­ment?


Ich bin ei­ne One-Man-Show, die Funk­ti­on gab es vor­her nicht. Wir ha­ben in­tern mit der Ge­schäfts­lei­tung ite­ra­tiv ent­wickelt, wie das aus­se­hen kann. Ich kann qua­si das Feld neu be­stel­len. Den Leu­ten im Un­ter­neh­men war der Be­griff nicht be­kannt, und dann ist er auch noch Eng­lisch… da muss­te ich zu­erst ein­mal er­klä­ren, was mei­ne Auf­ga­ben sind.

Was sa­gen Eu­re Leu­te heu­te, wenn man fragt, was der Head of Cor­po­ra­te De­ve­lop­ment bei IN­FORS HT macht?


Ich bin be­kannt für das The­ma Pro­zes­se und hel­fe der Ge­schäfts­lei­tung bei der Stra­te­gie­um­set­zung.

Und wie be­schreibst Du selbst Dei­ne Funk­ti­on?


Ich baue Brücken, he­be Ge­mein­sam­kei­ten her­vor, be­to­ne den ge­mein­sa­men Nen­ner. Das sind die Haupt­punk­te.

Wie sieht ein ty­pi­scher Ar­beits­tag von Dir aus?


Am Vor­mit­tag bin ich in Ab­stim­mungs­mee­tings mit der Ge­schäfts­lei­tung und den Be­reichs­lei­tun­gen, da­nach ein bis zwei Stun­den stil­les Ar­bei­ten, um zum Bei­spiel Kon­zep­te zu ent­wickeln. Nach­mit­tags fin­den Work­shops mit den Mit­ar­bei­ten­den statt, die wir seit mei­nem Ein­tritt in das Un­ter­neh­men in­vol­viert ha­ben: Ich «über­set­ze», was auf hö­he­rer Ebe­ne ent­schie­den wor­den ist und in­vol­vie­re die Leu­te, um ak­tiv mit­zu­wir­ken.

Das heisst al­so, dass die Mit­ar­bei­ten­den nach­mit­tags an Work­shops teil­neh­men, seit es Dich gibt bei der IN­FORS HT. Wie ge­hen die Leu­te da­mit um, dass sie jetzt ne­ben der Ar­beit in der Pro­duk­ti­on zu­sätz­lich Zeit für Work­shops ein­pla­nen müs­sen?


Ich ha­be mir den Auf­trag da­zu aus der Ge­schäfts­lei­tung ge­holt und mich ver­si­chert, dass die Ge­schäfts­lei­tung das wirk­lich will. Wenn die Lei­tung das nicht lebt und ein­for­dert, dann funk­tio­niert das nicht. Ich möch­te nur et­was ma­chen, was sinn­voll ist. Manch­mal muss man da­bei den rich­ti­gen Mix zwi­schen Strei­cheln und Wa­den­beis­sen fin­den. Am An­fang war es et­was auf­rei­bend, aber die Mit­ar­bei­ten­den wol­len ih­re Ar­beit ja so gut wie mög­lich ma­chen. Sie se­hen jetzt, dass es ih­nen et­was bringt. Dar­um muss man hier nie­man­den zwin­gen, in ei­nen Work­shop zu kom­men.

Die IN­FORS HT hat ei­nen sehr gu­ten Ruf und es gibt viel zu tun. War­um zie­hen die Leu­te trotz viel Ar­beit bei den Ver­än­de­run­gen mit bei Euch?


Ich glau­be, es liegt an der Ver­bun­den­heit mit den Pro­duk­ten und auch mit der Ei­gen­tü­mer­fa­mi­lie.  Das über­trägt sich auf die Ar­beit. Wir sind hier al­les «Über­zeu­gungs­tä­ter».

Du hast zu­vor auch als Be­ra­ter ge­ar­bei­tet, kamst zur IN­FORS HT für ei­ne neue Funk­ti­on, die vor­her kei­ner kann­te, bist dar­in di­rekt dem CEO un­ter­stellt, führst neue Work­shops ein… Wie hast Du es ge­schafft, auf al­len Ebe­nen im Un­ter­neh­men ak­zep­tiert zu wer­den?


Ich pro­bie­re al­le zwei, drei Mo­na­te ir­gend­wo im All­tags­ge­schäft mit­zu­ar­bei­ten. Das er­det mich und es hilft mir her­aus­zu­fin­den, was über­haupt mög­lich ist. Da­durch ken­ne ich vie­le Leu­te. Ich bin auch eher ex­tro­ver­tiert, re­de mit den Leu­ten und ver­su­che zu­zu­hö­ren.
Was mer­ken Eu­re Mit­ar­bei­ten­den da­von, dass die IN­FORS HT jetzt ei­nen Head of Cor­po­ra­te De­ve­lop­ment hat?


Wir ha­ben zum Bei­spiel un­se­re Pro­zess­land­schaft ganz neu ab­ge­bil­det mit dem Ziel, «Gärt­chen­den­ken» zu re­du­zie­ren und die Zu­sam­men­ar­beit zu ver­bes­sern. Zum Teil wird das tat­säch­lich schon so ge­lebt. Es gibt na­tür­lich auch Si­los bei uns. Dort, wo es Sinn macht, ver­su­chen wir, mehr Zu­sam­men­hän­ge her­zu­stel­len.


Ein Bei­spiel da­für ist un­ser Pro­duk­tän­de­rungs- bzw. Pro­dukt­ent­wick­lungs­pro­zess. Pro­dukt­ent­wick­lun­gen be­tref­fen zu­erst un­se­re In­ge­nieu­re und Kon­struk­teu­re. Die Än­de­run­gen ha­ben aber auch Ein­fluss auf un­se­re Lie­fe­ran­ten und schliess­lich müs­sen wir un­se­ren Kun­den er­klä­ren, was an­ders oder neu ist. Bis­lang hat das ir­gend­wie funk­tio­niert, es gab da­bei Dop­pel­spu­rig­kei­ten oder auch mal Un­zu­frie­den­heit. Mit der neu­en Pro­zess­land­schaft klä­ren wir das – das bringt Ru­he rein.


Mein Job ist es auch, die Leu­te ver­schie­de­ner Be­rei­che zu­sam­men­zu­brin­gen und da­zu zu be­we­gen, ih­re Pro­ble­me an­zu­spre­chen, an­statt die Faust im Sack zu ma­chen. Ich hel­fe da­bei, sol­che Kon­flik­te sicht­bar zu ma­chen. Schluss­end­lich will ja je­der, dass es flo­riert und Spass macht. Da­mit kann man die Leu­te ein­fan­gen. Das ist wie mit ei­nem klei­nen Kind zu­hau­se…

Das klingt nach ei­nem an­stren­gen­den Job…?


Manch­mal sa­gen die Leu­te zu mir: «Du hast ei­nen Sch***- Job, was Du da mit uns ma­chen musst!» Ich aber lie­be es, die Platt­form zu bie­ten, um et­was aus­zu­fech­ten. Es ist ein Spa­gat zwi­schen dum­men Sprü­chen ma­chen und die Sa­che auf den Punkt brin­gen. Man kann nicht nur ernst sein und von Pro­zes­sen und ISO re­den, man muss prag­ma­tisch um­set­zen und Spass ha­ben.

Ge­hen mit Dei­ner Funk­ti­on auch struk­tu­rel­le oder kul­tu­rel­le Ver­än­de­run­gen bei Euch ein­her?


Neu ist, dass bei Kon­flik­ten nicht weg­ge­schaut wird. Da ist jetzt je­mand – näm­lich ich –, der den Ball auf­nimmt und ei­ne Ent­schei­dung ein­for­dert. Es ist klar, was un­se­re Rich­tung ist, es ist ver­bind­li­cher. Es wird mehr nach­ge­fragt, wie Pro­zes­se lau­fen.


Wir ha­ben auch struk­tu­rel­le Ver­än­de­run­gen vor­ge­nom­men und Be­reichs­lei­ter­funk­tio­nen ge­schaf­fen. Vor­her hat die Ge­schäfts­lei­tung di­rekt mit den Team­lei­tun­gen zu­sam­men­ge­ar­bei­tet. Wir ha­ben jetzt mehr Hier­ar­chie, da­für klei­ne­re Füh­rungs­span­nen. Das ist wich­tig, denn wenn die Leu­te in der Mit­te nicht mit­zie­hen, ha­ben wir kei­ne Chan­ce.

Mehr Hier­ar­chie – das ist ein Ge­gen­satz zum ak­tu­el­len Trend mit Schlag­wor­ten wie Agi­li­tät und Co., wo eher pro­pa­giert wird, Hier­ar­chi­en ab­zu­bau­en.


Wir ha­ben be­gon­nen, nach agi­len Prin­zi­pi­en zu ar­bei­ten und ha­ben ge­merkt, dass uns ei­ne Ko­or­di­na­ti­ons­ebe­ne fehlt. Mit der Ein­füh­rung der Hier­ar­chie­stu­fe «Be­reichs­lei­tung» sind die Ab­läu­fe kla­rer ge­wor­den.

Gibt es bei Euch jetzt noch agi­les Ar­bei­ten?


Wir ma­chen mit den fünf Ge­schäfts­lei­tungs­mit­glie­dern, den 13 Be­reichs­lei­tern und nach Be­darf Team­lei­tern ein­mal im Quar­tal ei­nen halb­tä­gi­gen Work­shop und an­schlies­send 90-tä­gi­ge Sprints. Der Work­shop zu Be­ginn ist der «Ba­sar» für Ide­en, die Teil­neh­men­den for­mu­lie­ren dann für ih­re Pro­jek­te ih­re Sprints und de­fi­nie­ren, ob sie das mit dem ei­ge­nen Team al­lein ma­chen. Wenn nicht, müs­sen Ab­hän­gig­kei­ten zu an­de­ren Teams sicht­bar ge­macht wer­den. Wenn sich dann Auf­ga­ben an be­stimm­ten Res­sour­cen ku­mu­lie­ren, mer­ken wir das und kön­nen re­agie­ren und Prio­ri­tä­ten set­zen.


In­dem die Leu­te selbst de­fi­nie­ren, was sie wie bis wann er­le­di­gen wol­len, kön­nen wir si­cher sein, dass je­der für sei­ne Ver­bes­se­rungs­vor­ha­ben Ver­ant­wor­tung über­nimmt. Statt das Sy­stem zu über­for­dern, in­ve­stie­ren wir lie­ber in die­sen Ko­or­di­na­ti­ons­auf­wand.

Wie seid Ihr zu die­sem Vor­ge­hen ge­kom­men?


Am An­fang wa­ren die Sprints «nackt» da, wir ha­ben ein­fach mal an­ge­fan­gen. Dann ha­ben wir ge­merkt, dass wir die Ab­hän­gig­kei­ten klä­ren soll­ten. Wir wol­len mit den Work­shops die be­reichs­über­grei­fen­de Zu­sam­men­ar­beit för­dern. Häu­fig stürzt man sich vor­schnell auf ei­ne Lö­sung, aber ich bin über­zeugt, dass man Vie­les bes­ser ver­steht und Zeit am En­de ein­spart, wenn man am An­fang Pro­ble­me ge­mein­sam, beim Kaf­fee, be­spricht.

Was sind Dei­ne Er­fah­run­gen mit die­ser Art des agi­len Ar­bei­tens bei Euch?


Ich mo­de­rie­re die Work­shops und muss­te ler­nen, er­geb­nis­of­fen zu sein. Manch­mal er­war­tet man ein be­stimm­tes Work­shop-Er­geb­nis und wäh­rend der Ar­beit merkt man, dass man sich da­von lö­sen muss.

Das Neu­ge­stal­ten liegt Dir of­fen­sicht­lich. Was sind Dei­ne Her­aus­for­de­run­gen?


Ich ha­be gros­ses In­ter­es­se, dass das er­folg­reich ist mit dem neu­en Pro­zess­de­sign. Bei den in­ter­nen Au­dits ist es für mich ei­ne Her­aus­for­de­rung, den Hut zu wech­seln. Man ist dann nicht der Freund und Hel­fer, son­dern pro­fes­sio­nel­ler in­ter­ner Au­di­tor. Ein Co-Au­di­tor wür­de mir da­bei hel­fen.
Ihr hat­tet bis März die­ses Jah­res kei­nen ope­ra­ti­ven Qua­li­täts­ma­na­ger. Warst Du dann auch da­für zu­stän­dig?

Be­vor ich kam, gab es ein Qua­li­täts­ma­nage­ment, das zwar viel Wis­sen ver­ein­te, je­doch nicht mit dem Un­ter­neh­men ver­zahnt war. Ich bin aus ISO-Sicht QM-Ver­ant­wort­li­cher. In Zu­kunft bin ich für das Qua­li­täts­ma­nage­ment­sy­stem ver­ant­wort­lich, da­ne­ben schaf­fen wir ei­ne neue Stel­le für das ope­ra­ti­ve QM, das wir Qua­li­täts­si­che­rung und Qua­li­täts­ent­wick­lung nen­nen.

War­um habt Ihr Euch ent­schie­den, die Ver­ant­wor­tung für das QM-Sy­stem und für Qua­li­tät im ope­ra­ti­ven Be­reich zu tren­nen?


Frü­her war man als QM et­was über­spitzt aus­ge­drückt «Dienst­bo­te für al­les» im Sin­ne von «um das, wo­zu die Li­nie kei­ne Lust hat, soll sich das QM küm­mern». Wir sind der Über­zeu­gung, dass man Qua­li­tät nicht «hin­ein kon­trol­lie­ren» kann. Dar­um be­darf es mei­ner Rol­le als Ver­ant­wort­li­cher für das QM-Sy­stem mit den Pro­zes­sen als Haupt­in­stru­ment. Dort wirkt der Geist der Un­ter­neh­mens­ent­wick­lung.


Wir ha­ben und möch­ten Pro­zes­se, die von der Ba­sis ge­lebt wer­den. Qua­li­täts­auf­ga­ben wie zum Bei­spiel Pro­duk­ti­ons­tests, Wa­ren­ein­gangs­kon­trol­le, Ent­wick­lungs­tests wer­den di­rekt in der Li­nie vor­ge­nom­men. Es gilt, die Pro­zes­se so gut zu de­fi­nie­ren und zu le­ben, dass «au­to­ma­tisch Qua­li­tät vom Band fällt». Ent­spre­chend braucht es ein star­kes Sy­stem, das die­sen Ge­dan­ken hegt und pflegt.


Es kann kei­ne Lö­sung sein, dass wir ei­nen «Po­li­zi­sten» ha­ben, auf den dann al­le sau­er sind. Die Ver­ant­wor­tung für Qua­li­tät muss in der Li­nie sein. Da­ne­ben braucht es ei­ne de­zi­dier­te ope­ra­ti­ve Qua­li­täts­stel­le, wo wir Feh­lern auf den Grund ge­hen, Test­ergeb­nis­se akri­bisch aus­wer­ten und die Fir­ma bes­ser ma­chen.

Wie hast Du es ge­schafft, Dei­ne Funk­ti­on auf­zu­bau­en, oh­ne in die alt­be­kann­te QM-Rol­le in der Or­ga­ni­sa­ti­on ge­drängt zu wer­den?


Ich ha­be teil­wei­se Druck ge­spürt, das zu über­neh­men, was vor­her un­ser QM ge­macht hat. Als Un­ter­neh­mens­ent­wick­ler kann ich dann an­bie­ten, auf­zu­neh­men, was es braucht und was nicht und zu­sam­men mit der Füh­rung schau­en, dass sinn­vol­le Din­ge wie die vor­hin be­spro­che­ne Rol­le des ope­ra­ti­ven QM ein­ge­führt wer­den.


Als ich kam, ha­ben wir mit un­se­rer Ge­schäfts­füh­rung zu­erst die stra­te­gi­schen Zie­le ge­setzt und ge­sagt, ir­gend­wann auf dem Weg da­hin müs­sen wir die Pro­zes­se an­ge­hen. Wir wuss­ten nicht, ob das wirk­lich funk­tio­niert und ha­ben die Qua­li­tät et­was stief­müt­ter­lich be­han­delt, heu­te sind wir über­zeugt, dass wir mit den Rol­len QM-Sy­stem und ope­ra­ti­ves QM gut ins Ren­nen stei­gen. Und dann schau­en wir, was gut war und was nicht und pas­sen es an.

Ihr seid nach ISO 9001:2015 zer­ti­fi­ziert. Wie seid Ihr die Über­wa­chungs­au­dits in die­ser Um­bruch­pha­se an­ge­gan­gen?


Im Au­dit ha­ben wir un­ser Vor­ge­hen und un­se­ren Plan ge­zeigt und wa­ren of­fen, was wir ha­ben und wo wir nichts ha­ben. Das wur­de so ak­zep­tiert. Es war be­wuss­ter Mut zur Lücke: Wir wis­sen, wo Lücken sind, aber glau­ben, dass nicht al­les im Fo­kus sein muss.

Wel­chen Rat wür­dest Du je­man­dem ge­ben, der sich ei­ne ähn­li­che Funk­ti­on wie Du als Un­ter­neh­mens­ent­wick­ler auf­bau­en kann?


Ich glau­be, als Un­ter­neh­mens­ent­wick­ler ist es enorm wich­tig, die Flug­hö­he gut zu de­fi­nie­ren: Stra­te­gie, Zie­le, Pro­zes­se. Man braucht kein dog­ma­ti­sches QM mit Be­die­nungs­an­lei­tung für die Kaf­fee­ma­schi­ne, kei­ne In­sel­lö­sun­gen – lie­ber die gros­se Li­nie mit Mut zur Lücke. Dann kann es Spass ma­chen. Fan­ge nie an, ei­nen Pro­zess zu de­fi­nie­ren, oh­ne dass Du weisst, wo der Weg hin­geht.

Du ar­bei­test 90% bei der IN­FORS HT. Was ist Dein Aus­gleich zum Job?


Mei­ne Fa­mi­lie und der Sport. Wir ha­ben zwei Kin­der, die fünf und drei Jah­re alt sind. Das gibt Halt und lehrt mich, dass Pro­zes­se zwar gut sind, aber man Din­ge prag­ma­tisch und fle­xi­bel an­ge­hen muss. Und manch­mal bin ich dann ganz froh, wenn ich mich mon­tags wie­der um die Un­ter­neh­mens­pro­zes­se küm­mern kann, die bes­ser fol­gen als die Kin­der.

Vie­len Dank für das in­ter­es­san­te In­ter­view und wei­ter­hin viel Er­folg! 😀

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