12.12.2023

Die Bedeutung von Lieferantenaudits für erfolgreiches Lieferantenmanagement


Nachlese QQ-Impuls

QQ-Impuls: Lieferantenaudit
Kennst Du das auch: Ein wich­ti­ger Lie­fe­rant schickt Wa­re und die Qua­li­tät stimmt nicht. Du willst das an­spre­chen und ver­ein­barst ei­nen Ter­min für ein Lie­fe­ran­ten­au­dit. Dein Ziel ist, dass Eu­re An­for­de­run­gen an das Ma­te­ri­al klar sind und ein­ge­hal­ten wer­den, gleich­zei­tig möch­test Du die Be­zie­hung zum Lie­fe­ran­ten nicht ge­fähr­den, son­dern auf Au­gen­hö­he Kri­tik an­spre­chen und ge­mein­sam Lö­sun­gen fin­den. Ei­ne heik­le Grat­wan­de­rung. Chri­sti­an Braun zeig­te uns in die­sem QQ-Im­puls, wie es ge­lingt, gu­te Lie­fe­ran­ten­au­dits durch­zu­füh­ren, die Klar­heit brin­gen und die Be­zie­hung zum Lie­fe­ran­ten stär­ken.

Die Bedeutung von Lieferantenaudits im Lieferantenmanagement

Das Lie­fe­ran­ten­au­dit ist im Kon­text des Lie­fe­ran­ten­ma­nage­ments ein zen­tra­les Werk­zeug. Es wird auch da­zu ge­nutzt die part­ner­schaft­li­che Lie­fe­ran­ten­ent­wick­lung vor­an­zu­trei­ben.

Warum die meisten Lieferantenaudits scheitern

Sol­che Fra­gen und Aus­sa­gen kennt man. Chri­sti­an hat als Au­di­tor mit der Zeit die po­si­ti­ven As­pek­te des Au­dit­be­richts schät­zen ge­lernt: Der Be­richt ist qua­si die Le­bens­ver­si­che­rung des Au­di­tors. Im Be­richt kann man Ge­se­he­nes nach­le­sen und ge­gen­über Drit­ten auch nach­wei­sen.

Mehrwert eines Lieferantenaudits

Wenn der Mehr­wert ei­nes Lie­fe­ran­ten­au­dits nicht er­kannt wird, kann das auch da­zu füh­ren, dass es schei­tert. Wenn ge­ne­ri­sche Fra­gen mo­no­ton ab­ge­ar­bei­tet wer­den, ist das nicht ziel­füh­rend. Da­bei bleibt der Mehr­wert für den Kun­den und auch für den Lie­fe­ran­ten auf der Strecke.

Feh­len­de Sinn­haf­tig­keit

Ein Au­dit er­gibt dann Sinn, wenn ein kla­rer Au­dit­auf­trag be­steht. Es hilft, ein Ziel zu de­fi­nie­ren und zu kom­mu­ni­zie­ren, was man vom Au­dit er­war­tet. Da­bei soll­te spe­zi­fisch auf Lie­fe­ran­ten­be­zie­hun­gen mit Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al ein­ge­gan­gen wer­den, um ei­nen Nut­zen aus dem Au­dit zu zie­hen.


Lie­fe­ran­ten­be­wer­tun­gen ba­sie­rend auf Zah­len, Da­ten, Fak­ten kön­nen Im­pul­se lie­fern, wo Hand­lungs­be­darf be­steht.

Fehlende Auditstrategie

Die­se Gra­fik stellt den Au­dit­pro­zess dar. Die Au­dit­stra­te­gie gibt den Im­puls für das Au­dit und legt fest, wor­um es im Au­dit ge­hen soll. Nur wenn die Au­dit­stra­te­gie aus der Un­ter­neh­mens­stra­te­gie ab­ge­lei­tet wird, kann die Be­deu­tung von Au­dits ein­ge­ord­net wer­den.

Lie­fe­ran­ten­au­dits wer­den nicht ex­pli­zit von der Norm ge­for­dert. In vie­len Un­ter­neh­men macht man nur Lie­fe­ran­ten­au­dits, wenn der Kun­de die­se for­dert. Dort fehlt dann die in­trin­si­sche Mo­ti­va­ti­on, die in­ter­ne Be­reit­schaft für das Au­dit. Mo­ti­va­ti­on ent­steht, wenn die Au­dit­fra­gen mit den Ex­per­ten zu­sam­men er­ar­bei­tet wer­den. Es emp­fiehlt sich kei­ne ge­ne­ri­schen Fra­gen zu stel­len, son­dern – bei­spiels­wei­se in ei­nem Pro­zess­au­dit – sehr spe­zi­fi­sche Fra­gen zu den «Pain-points» zu stel­len. Wenn man je­den Lie­fe­ran­ten nach Sche­ma F au­di­tiert, schaut am En­de we­ni­ger für das Un­ter­neh­men da­bei her­aus.

Man­gel­haf­te Pla­nung und Durch­füh­rung

Ei­ne Au­dit­durch­füh­rung ist man­gel­haft, wenn das Au­di­t­er­geb­nis das Un­ter­neh­men nicht vor­an­bringt.

Was trägt zu ei­ner er­folg­rei­chen Pla­nung und Durch­füh­rung bei?


  • Per­so­nen, die in die Pro­zes­se mit Lie­fe­ran­ten in­vol­viert sind, müs­sen ein­be­zo­gen und ih­re Er­war­tun­gen an ein Au­dit ab­ge­holt wer­den
  • Die­se Per­so­nen kön­nen am be­sten auf die Pro­ble­me und mög­li­che Au­dit-The­men hin­wei­sen
  • Es emp­fiehlt sich fach­li­che Un­ter­stüt­zung zum Lie­fe­ran­ten­au­dit mit­zu­neh­men, um mit dem Lie­fe­ran­ten ein Ge­spräch auf Au­gen­hö­he füh­ren zu kön­nen
  • Die in­vol­vier­ten Per­so­nen füh­len sich ernst ge­nom­men und wer­den so zu Au­dit-Führ­spre­chern im Un­ter­neh­men
  • Im Au­dit selbst ist auf­merk­sa­mes, ak­ti­ves Zu­hö­ren ele­men­tar. Man soll­te dem Au­di­tier­ten aus­rei­chend Zeit für sei­ne Ant­wor­ten ge­ben und die Er­wi­de­rung dar­auf nicht schon «pa­rat» ha­ben. Man muss sich un­vor­ein­ge­nom­men auf das Ge­gen­über ein­las­sen, um her­aus­zu­hö­ren, wo man in die Tie­fe ge­hen kann.

7 Schritte zu Deiner Auditstrategie

Schritt 1: Her­aus­fin­den, war­um ei­ne Au­dit­stra­te­gie er­for­der­lich ist.
Die Au­dit­stra­te­gie muss in der Un­ter­neh­mens- und Be­schaf­fungs­stra­te­gie ver­an­kert sein, da­mit die Not­wen­dig­keit und der Sinn für Au­dits klar er­sicht­lich sind.


Schritt 2: Ist-/Soll-Zu­stand des Un­ter­neh­mens be­züg­lich Lie­fe­ran­ten­au­dits er­fas­sen.


Schritt 3: Re­le­vanz der Au­dits fest­hal­ten.

Grün­de und Be­deu­tung von Au­dits im Un­ter­neh­men auf­neh­men.


Schritt 4: Rah­men­be­din­gun­gen für die Durch­füh­rung von Au­dits schaf­fen.

Bei­spiels­wei­se ge­nü­gend Res­sour­cen für die Durch­füh­rung von Au­dits si­cher­stel­len.


Schritt 5: Pro­zess, Per­for­mance und Re­porting vom Au­dit fest­le­gen.

  • Wirk­sam­keit mess­bar ma­chen


Schritt 6: Um­set­zungs­plan de­fi­nie­ren und über­prü­fen.

  • Au­dit­pro­gramm­pla­nung


Schritt 7: Au­dit­stra­te­gie oder Leit­satz fest­hal­ten.

Bei­spiel: «Wir au­di­tie­ren nur noch ri­si­ko­ba­siert.»

Re­le­vanz von Lie­fe­ran­ten­au­dits

Je kon­kre­ter sich die Au­dits mit den Her­aus­for­de­run­gen des Un­ter­neh­mens be­fas­sen, de­sto nütz­li­cher sind die Au­dits. Das heisst, zu­erst soll­ten in Ge­sprä­chen und fak­ten­ba­sier­ten Ana­ly­sen die ak­tu­el­len The­men her­aus­ge­fil­tert wer­den, um dann zu über­le­gen, wel­chen Bei­trag das Au­dit zur Ver­bes­se­rung lei­sten kann.


Die Ver­bes­se­run­gen, die mit­hil­fe von Au­dits er­reicht wur­den, kön­nen Qua­li­täts­ma­na­ger dann mit Kenn­zah­len sicht­bar ma­chen und in­tern ver­mark­ten.

Risikobasiertes Vorgehen in der Steuerung

Ri­si­ko­ba­sier­ter An­satz:


  • Sinn­haf­tig­keit und Prio­ri­sie­rung
  • Zie­le und Schwer­punk­te je nach Ri­si­ken und Chan­cen
  • Das Auf­wand-Nut­zen-Ver­hält­nis
  • Sta­tus-Quo hin­ter­fra­gen

Bei­spie­le:


  • Nicht-Kon­for­mi­tä­ten
  • Ak­tu­el­le Pro­jek­te mit Au­dits un­ter­stüt­zen

Risikobasiertes Vorgehen in der Durchführung

  • Wenn Du Nicht-Kon­for­mi­tä­ten fest­hältst, prio­ri­sie­re.
  • Stel­le Dir die Fra­ge: Wie schätzt Du de­ren Aus­wir­kung auf die Qua­li­tät des Pro­duk­tes, des Pro­zes­ses oder der Dienst­lei­stung ein?

Was kann man nun «an­ders» ma­chen?

  • Sich fra­gen, ob die Vor­ge­hens­wei­se Mehr­wert lie­fert
  • Je­man­den mit­neh­men, der bis an­hin nichts mit Lie­fe­ran­ten­au­dits zu tun hat­te. Das trägt da­zu bei, Ak­zep­tanz und Ver­ständ­nis auf­zu­bau­en. Wenn je­mand ein­ge­bun­den wird, kann das auch da­zu füh­ren, dass die­se Per­son po­si­tiv über die Au­di­ter­fah­rung be­rich­tet und so Wer­bung da­für macht.
  • Lie­fe­ran­ten­au­dits in ei­nem an­de­ren For­mat durch­füh­ren, z.B. als Pro­zess­work­shop.
Zum Ab­schluss un­se­res QQ-Im­pul­ses stell­te Chri­sti­an die Fra­ge an die Teil­neh­men­den, was sie ab heu­te an­ders ma­chen wer­den bei ih­ren Lie­fe­ran­ten­au­dits. Die Gra­fik links zeigt das Er­geb­nis der Um­fra­ge.

Wenn Du die Power­Point-Prä­sen­ta­ti­on down­loa­den möch­test, dann klicke hier auf die­sen Link. Wei­te­re QQ-Im­pul­se fin­dest Du je­weils auf un­se­rer Web­sei­te bei den Events.


Ha­ben wir Dich neu­gie­rig ge­macht? Möch­test Du noch mehr wis­sen? Nach­fol­gend ha­ben wir ein paar Wei­ter­bil­dun­gen für Dich zu­sam­men­ge­stellt:

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