24.11.2022

Haltungsfragen jenseits der Ergonomie am Arbeitsplatz: Der Alltag im Qualitätsmanagement

Newsbeitrag: Der Alltag von Qualitätsmanager*innen

Wenn wir mit un­se­ren Teil­neh­men­den re­den, sind wir oft­mals be­ein­druckt, wie un­ter­schied­lich die Funk­tio­nen im Qua­li­täts­ma­nage­ment be­ti­telt und auch ge­lebt wer­den. Die ei­nen sind mit re­gu­la­to­ri­schen An­for­de­run­gen, Zer­ti­fi­zie­run­gen und Au­dits be­schäf­tigt, an­de­re sind in Stra­te­gie­pro­zes­se oder Bau­vor­ha­ben in­vol­viert, man­che küm­mern sich um Lie­fe­ran­ten oder be­trieb­li­ches Ge­sund­heits­ma­nage­ment, für ei­ni­ge liegt der Fo­kus auf Si­cher­heits-, Um­welt- und Nach­hal­tig­keits­the­men, wie­der an­de­re sind als Faci­li­ta­to­ren und Coa­ches im Ein­satz und mo­de­rie­ren Work­shops und Schu­lun­gen. Was bei al­ler Ver­schie­den­heit al­len ge­mein­sam ist: Sie müs­sen dau­ernd auf Au­gen­hö­he mit un­ter­schied­li­chen Sta­ke­hol­dern kom­mu­ni­zie­ren, müs­sen sich ans Ge­gen­über an­pas­sen und gu­te Be­zie­hun­gen her­stel­len.

Ein Stu­dent, der kürz­lich un­ser Nach­di­plom­stu­di­um «Dipl. Qua­li­täts­ma­na­ger/in NDS HF» ab­ge­schlos­sen hat, brach­te es im In­ter­view auf den Punkt: Er hat ge­lernt, wie er sich als Qua­li­täts­ma­na­ger in sei­nem Um­feld si­che­rer be­wegt und selbst­be­wuss­ter mit dem Ma­nage­ment kom­mu­ni­zie­ren kann. Wir ha­ben ver­sucht, den All­tag von Qua­li­täts­ma­na­ger*in­nen ein­mal bild­lich dar­zu­stel­len: Als ra­san­ten Film, in dem der oder die QM (Qua­li­täts­ma­na­ger*in) un­ab­läs­sig das Ko­stüm wech­selt und da­bei nie die Ba­lan­ce auf dem Seil ver­liert.

«Uuuund... Ac­tion!»

Klap­pe, die er­ste. Mor­gens um 7.30 Uhr. Not­hel­fer­ein­satz in der Pro­duk­ti­on und Ent­wick­lung we­gen ei­ner Kun­den­re­kla­ma­ti­on.


Klap­pe, die zwei­te. 10.00 Uhr im HR-Bü­ro. Ko­stüm­wech­sel: Po­li­zist. In­ter­nes Au­dit zur Über­prü­fung des neu­en Mit­ar­bei­ter-On­boar­ding­pro­zes­ses.


Klap­pe, die drit­te. 11.45 Uhr. Lunch­me­e­ting für die näch­ste Kun­den­be­fra­gung mit Mar­ke­ting, IT und Pro­dukt­ma­nage­ment. Schnell noch den Pelz über­wer­fen, Eu­ter an­schnal­len, Ei­er auf­fül­len. Den Schin­ken nicht ver­ges­sen. Fer­tig ist die ei­er­le­gen­de Woll­milch­sau.


Klap­pe, die vier­te. 14.00 Uhr. Im Bü­ro. Mail an den Pro­duk­ti­ons­lei­ter. «Wie weit seid Ihr mit der Um­set­zung der Mass­nah­men, die wir nach der Ri­si­ko­ana­ly­se vor drei Mo­na­ten de­fi­niert hat­ten? Kannst Du uns in der Sit­zung über­mor­gen da­zu up­daten? Be­sten Dank.» Sen­den. Der Wa­den­beis­ser hat wie­der zu­ge­schnappt.


Klap­pe, die fünf­te. 14.30 Uhr: Pling! Ter­mi­ner­in­ne­rung vom treu­en Out­look: Dead­line für Rück­mel­dun­gen auf die An­fra­ge an das Ka­der be­züg­lich Um­gang mit der neu­en EU-Ver­ord­nung ab­ge­lau­fen. Echo: Nichts. Re­min­der-Mail schrei­ben. Der Ru­fer in der Wü­ste ist trai­niert im Dran­blei­ben.


Klap­pe, die sech­ste. GL-Mee­ting. Schub­la­de auf, Kap­pe raus. Der Hof­narr ist in Po­si­ti­on.

Über­nimm als QM die Re­gie

Kennst Du sol­che Ta­ge auch? Dann bist Du ziem­lich si­cher QM - Qua­li­täts­ma­na­ger*in. Denn QMs fin­den sich in ste­tig wech­seln­den Rol­len wie­der. Ge­ne­ra­li­sten, die quer durch die gan­ze Or­ga­ni­sa­ti­on über­all ih­re Au­gen, Oh­ren und Fin­ger im Spiel ha­ben, müs­sen je­de Men­ge An­for­de­run­gen von in­nen wie aus­sen er­fül­len. So fin­den sie sich dau­ernd in un­ter­schied­li­chen Sze­na­ri­en wie­der. Für je­de die­ser Sze­nen gibt es ein ei­ge­nes «Job-Si­tua­ti­ons-Dreh­buch», fast wie im Film. Mit ei­nem klei­nen, fei­nen Un­ter­schied: Im Film oder im Thea­ter gibt es Re­gis­seu­re, die ei­ne kla­re Vor­stel­lung da­von ha­ben, wie je­de ein­zel­ne Rol­le aus­zu­fül­len ist. In der Be­rufs­welt hin­ge­gen sind QMs häu­fig al­lein und oh­ne Re­gie­an­wei­sung un­ter­wegs. Da ist nie­mand, der aus dem Zu­schau­er­raum Ge­stal­tungs­an­lei­tung und Hin­wei­se gibt. Des­halb müs­sen er­folg­rei­che QMs ganz prag­ma­tisch aus der Not ei­ne Tu­gend ma­chen und selbst zur Re­gis­seu­rin bzw. zum Re­gis­seur der ei­ge­nen Dreh­bü­cher wer­den.


Aber Ach­tung: Bloss nicht im Re­gie­stuhl auf dem dicken Pol­ster der Dreh­bü­cher aus­ru­hen! Die Sze­nen und Stücke, die in der dy­na­mi­schen Ar­beits­welt ge­spielt wer­den, wech­seln näm­lich ra­send schnell. Ho­he Fle­xi­bi­li­tät ist da ge­for­dert, die QMs müs­sen die Dreh­bü­cher um­schrei­ben, kür­zen, wei­ter­ent­wickeln, wenn sie am Puls des Spiels blei­ben möch­ten. Und die­ses Spiel ist nicht et­wa ei­ne ro­man­ti­sche Lie­bes­ge­schich­te in süd­eng­li­scher Kü­sten­land­schaft, son­dern Ac­tion und Span­nung pur. QMs be­we­gen sich in star­ken Span­nungs­fel­dern zwi­schen ge­gen­sätz­li­chen Po­len, sie ba­lan­cie­ren auf dem Seil zwi­schen Stan­dar­di­sie­rung und Fle­xi­bi­li­tät oder über­que­ren die Strick­lei­ter zwi­schen Ein­hal­ten von Mi­ni­mal­stan­dards und ma­xi­ma­ler Er­geb­nis­ori­en­tie­rung. Wer er­folg­reich und so­gar freud­voll auf dem Seil mit­tan­zen will, der braucht ei­nes: Die rich­ti­ge Hal­tung. Und zwar in je­der neu­en Sze­ne, die ge­spielt wird.

Ha­ben wir Dein In­ter­es­se ge­weckt? Dann mach' den er­sten Schritt und klick' Dich schlau: Bei uns kannst Du das und vie­les mehr, was QMs wis­sen und kön­nen müs­sen, ler­nen, um spie­lend leicht in all die ver­schie­de­nen Rol­len schlüp­fen und in je­der Sze­ne bril­lie­ren zu kön­nen.

Werde QM und balanciere als eierlegende Wollmilchsau gekonnt auf dem Seil:

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