19.08.2021

Round and round… it goes: Circular Economy


Nachlese QQ-Impuls

SAQ-QUALICON AG

In der Nach­le­se zu un­se­rem Event «Cir­cu­lar Eco­no­my» er­fährst Du, wel­che grund­le­gen­den Fak­to­ren der  Cir­cu­lar Eco­no­my-Ex­per­te Re­né Was­mer auf­ge­zeigt hat und wel­che Fra­gen dis­ku­tiert wor­den sind, die sich Un­ter­neh­men für die Zu­kunft stel­len müs­sen.

Cir­cu­lar Eco­no­my ist in al­ler Mun­de. Kein Wun­der: Das Kon­zept der Kreis­lauf­wirt­schaft – oder auch Cir­cu­lar Eco­no­my – gilt als das Wirt­schafts­mo­dell der Zu­kunft. Nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten wird be­lohnt, und zwar nicht nur mit Kar­ma­punk­ten. Wer­te blei­ben er­hal­ten, Res­sour­cen wer­den ge­schont und der Ge­winn kommt auch nicht zu kurz. Ei­ne fai­re Wirt­schaft al­so, die den öko­no­mi­schen, öko­lo­gi­schen und so­zia­len Pro­fit ver­eint.

Wie­so ist Cir­cu­lar Eco­no­my wich­ti­ger denn je?

Un­se­re Le­bens­wei­se und die Art, wie Un­ter­neh­men wirt­schaf­ten, ist sehr ver­schwen­de­risch und nicht in Ein­klang mit un­se­rer Er­de. Die tra­di­tio­nel­len li­nea­ren Ge­schäfts­mo­del­le be­han­deln Res­sour­cen, als wä­ren sie un­er­schöpf­lich. Das ist nicht nach­hal­tig, denn Ef­fek­te wie Kli­ma­wan­del, Um­welt­ver­schmut­zung und Was­ser­knapp­heit zei­gen im­mer deut­li­cher auf, dass un­se­re Res­sour­cen be­grenzt sind. Es ist höch­ste Zeit für ein Um­den­ken zu Gun­sten un­se­res Pla­ne­ten und der nach­fol­gen­den Ge­ne­ra­tio­nen!


Für ei­ne er­folg­rei­che Um­kehr sind al­le ge­fragt – Wirt­schaft, Po­li­tik und Kon­su­men­ten. Ein grund­le­gen­der Wan­del und neue Her­an­ge­hens­wei­sen sind nö­tig: Cir­cu­lar Eco­no­my ist ein Lö­sungs­an­satz, um nach­hal­ti­ger zu den­ken, zu wirt­schaf­ten und un­se­re Le­bens­grund­la­ge, die Er­de, zu scho­nen. Je­der ein­zel­ne Mensch, je­de Or­ga­ni­sa­ti­on kann da­für et­was bei­tra­gen. Sen­si­bi­li­sie­rung für das The­ma ist der er­ste Schritt auf dem Weg zum Ziel.


In ei­ner zir­ku­lä­ren Welt sind Ma­te­ria­li­en Teil ei­nes Kreis­laufs und En­er­gie kommt aus er­neu­er­ba­ren Quel­len. Die Zir­ku­la­ri­tät er­for­dert da­her so­wohl ei­nen Ma­te­ri­al- als auch ei­nen En­er­gie­wan­del. Nicht nur Pro­zes­se, son­dern auch Pro­duk­te und gan­ze Ge­schäfts­mo­del­le wer­den da­durch ver­än­dert. Die Kreis­lauf­wirt­schaft weist ein enor­mes Po­ten­zi­al auf, weil die Wer­te­ver­lu­ste der Res­sour­cen ak­tu­ell noch so gross sind.

Der ungebremste Hunger nach Ressourcen

Trotz der Co­vid-Kri­se ist der Ma­te­ri­al­hun­ger un­ge­bremst. Die­ser hängt mit dem Wirt­schafts­wachs­tum wie auch mit dem Kon­sum­hun­ger der Ge­sell­schaft zu­sam­men. Die Gra­fik zeigt ei­nen ein­drück­li­chen An­stieg: Seit den 70er-Jah­ren hat sich die Ma­te­ri­al­aus­beu­te der vier Haupt­ka­te­go­ri­en Bio­mas­se, fos­si­le Brenn­stof­fe, Me­tall­er­ze und nicht-me­tal­li­sche Mi­ne­ra­le ver­drei­facht. Die Aus­wir­kun­gen auf un­se­re Um­welt sind dra­ma­tisch.

Der Res­sour­cen­hun­ger wird wei­ter an­ge­facht, da die Nut­zungs­zy­klen der Pro­duk­te im­mer kür­zer wer­den. Das ist ein Re­sul­tat un­se­rer gän­gi­gen li­nea­ren Busi­ness-Mo­del­le: Je schnel­ler die Pro­duk­te er­setzt wer­den, de­sto mehr Um­satz macht ein Un­ter­neh­men. Meist wer­den Pro­duk­te so pro­du­ziert, dass de­ren Le­bens­dau­er im­mer kür­zer wird. Zu­dem for­cie­ren aus­ge­klü­gel­te Mar­ke­ting­stra­te­gi­en häu­fi­ge Pro­dukt­wech­sel: Oh­ne die neue Pro­dukt­ver­si­on ist man out. Oder die Un­ter­neh­men gau­keln den Kon­su­men­ten fal­sche Pro­dukt­in­no­va­tio­nen vor, die zu Wech­sel füh­ren. Aus all die­sen Fak­to­ren re­sul­tiert noch mehr Ma­te­ri­al­aus­beu­te.


Die Schweiz ist zwar vor­bild­lich beim Re­cy­celn, aber lei­der auch Ab­fall­welt­mei­ster. Denn Re­cy­celn ist nicht gleich Re­cy­celn. Hier gibt es gros­se Qua­li­täts­un­ter­schie­de.


Zu­dem ist es ver­meint­lich im­mer noch wirt­schaft­li­cher bzw. gün­sti­ger, neue Res­sour­cen zu be­schaf­fen, als al­te zu re­cy­celn. Dies führt zur trau­ri­gen Bi­lanz, dass über 90% der Res­sour­cen nicht zu­rück­flies­sen. Und dies, ob­schon klar ab­seh­bar ist, dass teils Res­sour­cen jetzt schon an ihr Li­mit an­ge­kom­men sind.


Es ist ein Spiel auf Zeit, wenn das Wachs­tum der Wirt­schaft und des Wohl­stands wei­ter Hand in Hand mit dem Res­sour­cen­ver­brauch geht. Dies muss ge­stoppt wer­den.

Qualität fördern, um unnötigen Abfall zu vermeiden

Es gibt zwei haupt­säch­li­che Trei­ber von un­nö­ti­gem Ab­fall:


  • Schnel­le In­no­va­ti­on
  • Schlech­te Qua­li­tät


Pro­duk­te wer­den so pro­du­ziert, dass sie rasch ver­schleis­sen und er­setzt wer­den müs­sen. Zu­dem wer­den Pro­duk­te lau­fend wei­ter­ent­wickelt – de­si­gn­mäs­sig wie auch tech­nisch. Dies führt eben­falls da­zu, dass die Kon­su­men­ten die Pro­duk­te ra­scher wech­seln.

Was kann man nun da­ge­gen tun? Die Nut­zungs­dau­er von Ma­te­ria­li­en und Pro­duk­ten muss er­höht wer­den, um we­ni­ger Res­sour­cen zu ver­brau­chen. Zu­dem muss der Ab­fall re­du­ziert wer­den, was mit ver­bes­ser­tem Öko­de­sign er­reicht wer­den kann. Das heisst, die Pro­duk­te wer­den so kon­stru­iert, dass ei­ne Ma­te­ri­al­tren­nung und da­mit das Re­cy­cling ver­ein­facht wird. Das De­sign be­stimmt be­acht­li­che 80% der Um­welt­aus­wir­kun­gen ei­nes Pro­dukts. Aus­ser­dem sind Res­sour­cen zu wäh­len, die we­ni­ger be­la­stend für die Um­welt sind. Kurz: Die Cir­cu­lar Eco­no­my nimmt schon bei der Pro­dukt­ent­wick­lung mas­siv Ein­fluss.


Nur mit der Ein­däm­mung von Ver­schwen­dung kön­nen wir den Wohl­stand für heu­ti­ge und künf­ti­ge Ge­ne­ra­tio­nen er­hal­ten.

Und der Kreis schliesst sich

Je nach Bran­che und Märk­ten ge­hen Un­ter­neh­men ganz un­ter­schied­lich vor, um ih­re Ma­te­ria­li­en zu be­zie­hen, zu pro­du­zie­ren, zu (ver-)kau­fen, zu ver­wen­den und zu ent­sor­gen. Ein kri­ti­scher Blick auf Wert­schöp­fungs­ket­ten, Pro­dukt­le­bens­zy­klen und Un­ter­neh­mens­pro­zes­se und das Schaf­fen von Ko­ope­ra­tio­nen kann neue und in­no­va­ti­ve An­sät­ze er­öff­nen.


Grund­sätz­lich gibt es zwei Haupt­kreis­läu­fe: Den bio­lo­gi­schen und den tech­ni­schen Kreis­lauf. Es gilt, al­le Teil-Kreis­läu­fe in den zwei Haupt­kreis­läu­fen zu ver­lang­sa­men und die Qua­li­tät hoch zu hal­ten. Da­bei geht es nicht nur um das Pro­dukt, son­dern auch um die Dienst­lei­stun­gen drum her­um: Von der Ent­wick­lung, wei­ter zur In­no­va­ti­on, Pro­duk­ti­on, Ver­trieb und dann wie­der­um zur Rück­füh­rung und Wie­der­ver­wend­bar­keit.

Es kann in je­dem Un­ter­neh­men ei­ne Kreis­lauf­wirt­schaft ein­ge­führt wer­den. Ne­ben den um­welt­scho­nen­den As­pek­ten soll­te na­tür­lich auch die Wirt­schaft­lich­keit be­rück­sich­tigt wer­den. Doch der Mehr­wert spricht län­ger­fri­stig für sich. Schliess­lich ha­ben wir nur ei­nen Pla­net Er­de und die Nach­fra­ge nach Pro­duk­ten und Lö­sun­gen, die im Ein­klang mit ei­ner nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung der Schweiz ste­hen, steigt ste­tig. Zur Un­ter­stüt­zung wer­den der­zeit neue Nor­men und Stan­dards er­ar­bei­tet wie z.B. die ISO 59004, die Un­ter­neh­men als Leit­fa­den die­nen kön­nen, um Zir­ku­la­ri­tät um­zu­set­zen.

Die Vor­tei­le ei­nes Cir­cu­lar Busi­ness Mo­dells?

Hier noch­mals zu­sam­men­ge­fasst die Vor­tei­le, wie­so Du ein Cir­cu­lar Busi­ness Mo­del in Er­wä­gung zie­hen soll­test:


  • Du schonst un­se­ren Pla­ne­ten
  • Du sparst En­er­gie und ganz ne­ben­bei auch ei­ne Men­ge En­er­gie­ko­sten
  • Du hilfst, den Aus­stoss von Treib­haus­ga­sen zu ver­rin­gern
  • Du sparst wert­vol­le Res­sour­cen mit Hil­fe nach­hal­ti­ger Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se
  • Du re­du­zierst Ab­fall und sparst Ko­sten für die Ab­fall­ent­sor­gung
  • Du ver­schaffst Dir ein zu­sätz­li­ches Al­lein­stel­lungs­merk­mal, denn Nach­hal­tig­keit ist im Trend und tut dem Image Dei­ner Or­ga­ni­sa­ti­on gut
  • Du han­delst Dei­nen Wer­ten ent­spre­chend, kannst Dei­ne Vi­si­on ei­ner nach­hal­ti­ge­ren Welt le­ben und ak­tiv mit­ge­stal­ten

Fa­zit

Cir­cu­lar Eco­no­my ist das Wirt­schafts­mo­dell der Zu­kunft: Nach­hal­tig, um­welt­freund­lich und ge­winn­brin­gend! Nach­hal­ti­ge Ge­schäfts­ide­en sind sehr ge­fragt und wer­den so­gar fi­nan­zi­ell ge­för­dert. Si­cher­lich ist es ei­ne Um­ge­wöh­nung, vom li­nea­ren zum zir­ku­la­ren Den­ken zu wech­seln und es gibt sehr viel zu ler­nen und zu be­ach­ten. Doch es lohnt sich! Al­so lass Dich nicht auf­hal­ten und fang jetzt an, Dei­ne Cir­cu­lar-Eco­no­my-Idee für Dein Un­ter­neh­men zu ent­wickeln und Dei­ne Sta­ke­hol­der für die­ses The­ma zu sen­si­bi­li­sie­ren und zu be­gei­stern.

Circular Economy

Video QQ-Impuls

Wir ha­ben Dir den ge­sam­ten QQ-Im­puls auf­ge­zeich­net, so dass Du Dich auch im Nach­hin­ein über die­ses in­ter­es­san­te The­ma in­for­mie­ren kannst.


Die ak­tu­el­len QQ-Im­pul­se fin­dest Du hier.

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Text: An­ja Zell

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