29.11.2021

Nachhaltigkeit — die «Qualität» der Zukunft

Newsbeitrag Nachhaltigkeit - die «Qualität» der Zukunft

Qua­li­täts­ma­na­ger*in­nen der neu­en Ge­ne­ra­ti­on: Schlüs­sel­per­so­nen in KMU bei der Um­set­zung von Nach­hal­tig­keits­the­men. Wunsch­den­ken, Alp­traum oder bald Rea­li­tät?


Ei­ne Zu­kunfts­skiz­ze aus der Per­spek­ti­ve un­se­res Nach­hal­tig­keits-Ex­per­ten Beat Häf­li­ger.

Ge­sell­schaft­li­cher und po­li­ti­scher Druck zwin­gen Un­ter­neh­men, nach­hal­ti­ger zu wirt­schaf­ten. Die ver­schie­de­nen An­spruchs­grup­pen er­war­ten von Or­ga­ni­sa­tio­nen, tra­di­tio­nel­les Ter­rain zu ver­las­sen und das ei­ge­ne Um­feld mit neu­en Per­spek­ti­ven zu er­wei­tern. Ver­langt wird um­welt­ge­rech­tes und so­zia­les Han­deln über die gan­ze Wert­schöp­fungs­ket­te hin­weg.


Wer sich vor die­ser Ver­ant­wor­tung drückt, be­zahlt das teu­er mit Image­ein­bus­sen und Kun­den­ver­lust. Wer hin­ge­gen sei­ne Ver­ant­wor­tung in al­len The­men, die mit Nach­hal­tig­keit ver­bun­den sind, wahr­neh­men möch­te, be­nö­tigt da­zu neue Hal­tun­gen und Fä­hig­kei­ten.


In gros­sen Or­ga­ni­sa­tio­nen wer­den da­für häu­fig Fach­spe­zia­li­stin­nen und Ex­per­ten ein­ge­setzt. Ent­schliesst sich hin­ge­gen ein klei­nes oder mitt­le­res Un­ter­neh­men, nach­hal­ti­ger zu han­deln, sind Qua­li­täts- oder Um­welt­ma­na­ger*in­nen in der Um­set­zung ge­for­dert. Sie sind die Ge­ne­ra­li­sten, die dann ei­nen wei­te­ren «Job» er­hal­ten und mit im­mer knap­pe­ren Res­sour­cen neue The­men be­ar­bei­ten und wei­te­ren An­sprü­chen ge­nü­gen müs­sen. Al­so klar ein Alp­traum­sze­na­rio. Für Qua­li­täts­fach­leu­te, die heu­te oft vom ope­ra­ti­ven Ta­ges­ge­schäft und Re­kla­ma­ti­ons­ma­nage­ment ge­trie­ben wer­den, schlicht nicht denk­bar. Der ge­wohn­te und bis­lang üb­li­che Zi­tro­nen-An­satz «noch stär­ker aus­pres­sen» wird hier schei­tern.

Neu­es Den­ken und Han­deln

Wir kön­nen jetzt über die un­gün­sti­gen Rah­men­be­din­gun­gen la­men­tie­ren und re­si­gnie­ren oder mit al­ter­na­ti­ven Denk­an­sät­zen Hoff­nung schöp­fen. Un­be­la­stet von un­se­ren Sach­zwän­gen und po­si­tiv zu­kunfts­ori­en­tiert könn­ten wir über­le­gen, wel­che Fä­hig­kei­ten denn die­se «neu­en Qua­li­täts­ma­na­ger*in­nen» auf­wei­sen müss­ten, um nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten un­ter­stüt­zen zu kön­nen.


Als Bil­dungs­in­sti­tu­ti­on ha­ben wir den Vor­teil, dass wir im täg­li­chen Kon­takt die Be­dürf­nis­se und den Kon­text un­se­rer Kun­den sehr gut spü­ren. Ba­sie­rend auf die­sen Er­kennt­nis­sen zeich­nen wir das Zu­kunfts­bild der neu­en Qua­li­täts­ma­na­ger*in­nen so:

«Neue Qua­li­täts­ma­na­ger*in­nen» — ein Ide­al­pro­fil


  • Be­wegt sich si­cher in der zu­neh­mend dy­na­mi­sche­ren und kom­ple­xe­ren Ar­beits­welt
  • Ist of­fen und neu­gie­rig
  • Er­kennt und nutzt die Chan­cen di­gi­ta­ler Mög­lich­kei­ten
  • Weiss, dass al­les we­ni­ger plan­bar ist und kann ite­ra­tiv vor­ge­hen
  • Ist im Un­ter­neh­men ho­ri­zon­tal und ver­ti­kal gut ver­netzt
  • Bringt in­ter­dis­zi­pli­nä­re Ex­per­ten zu­sam­men und er­ar­bei­tet Lö­sun­gen ge­mein­sam
  • Sieht sich als Ge­ne­ra­list und hat al­le An­spruchs­grup­pen im Fo­kus
  • Wird im Un­ter­neh­men als Ver­net­zer und Brücken­bau­er wahr­ge­nom­men
  • Ori­en­tiert sich am lang­fri­sti­gen Er­folg der Or­ga­ni­sa­ti­on
  • Ver­steht die Wi­der­sprüch­lich­keit und Kom­ple­xi­tät des Kun­den­ver­hal­tens in Nach­hal­tig­keits­the­men
  • Denkt in Kreis­läu­fen, be­trach­tet gan­ze Le­bens­zy­klen, löst sich vom li­nea­ren Den­ken
  • Kann und darf auf­grund der Re­le­vanz Prio­ri­tä­ten set­zen
  • Sagt, wenn nö­tig, «nein» (z.B. bei feh­len­dem En­ga­ge­ment der Füh­rung, nicht vor­han­de­nen Fä­hig­kei­ten oder un­ge­nü­gen­den Res­sour­cen)

Al­les nur Wunsch­den­ken?

Wo­mög­lich wer­den ei­ni­ge die­ses Ide­al­pro­fil jetzt als «Wunsch­den­ken» und als we­nig rea­li­stisch ein­schät­zen. Für Beat Häf­li­ger ist es ei­ne Vi­si­on, wie wir vom heu­ti­gen Wirt­schaf­ten, das auf schnel­len Er­folg ein­zel­ner Un­ter­neh­men aus­ge­rich­tet ist, in ei­nen wir­kungs­vol­le­ren und nach­hal­ti­ge­ren Zu­stand kom­men.


Seit ei­ni­gen Jahr­zehn­ten be­schäf­tigt er sich be­ruf­lich mit den Rol­len und den ent­spre­chen­den Qua­li­fi­ka­tio­nen von Qua­li­täts­fach­leu­ten. Die Ver­än­de­run­gen von Kon­text und Auf­ga­ben, die er über die Zeit be­ob­ach­ten konn­te, sind enorm. Mit der zu­künf­tig noch stär­ke­ren Dy­na­mik von Um­feld, Or­ga­ni­sa­ti­ons­for­men und Ge­schäfts­mo­del­len wird sich die Rol­le der Qua­li­täts­fach­per­so­nen wei­ter mas­siv ver­än­dern.


Es ist al­so nicht Wunsch­den­ken, son­dern Ge­wiss­heit, dass Qua­li­täts­ma­nage­ment 2030 in vie­len Or­ga­ni­sa­tio­nen mit neu­en Auf­ga­ben, Mög­lich­kei­ten und Res­sour­cen ver­bun­den sein wird.

Was be­deu­tet das kon­kret für Qua­li­täts­ma­na­ger*in­nen?

Sie müs­sen nicht auch noch Spe­zia­li­sten für Um­welt­ma­nage­ment oder in der Um­set­zung von So­zi­al­stan­dards wer­den. Es ist aber wich­tig, dass sie zu­sam­men mit Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten Lö­sun­gen fin­den, die er­mög­li­chen, dass das Un­ter­neh­men sich er­folg­reich wei­ter­ent­wickeln kann und da­bei die Er­war­tun­gen der re­le­van­ten An­spruchs­grup­pen er­füllt.


Kom­pe­ten­zen als Pro­jekt­lei­ter*in­nen und Mo­de­ra­to­ren­fä­hig­kei­ten sind da­für Er­folgs­fak­to­ren. Sie müs­sen Ver­ständ­nis für die re­le­van­ten As­pek­te im brei­ten The­ma Nach­hal­tig­keit ent­wickeln und Zu­sam­men­hän­ge ver­ste­hen. Ei­ne gros­se Stär­ke von mo­der­nen Qua­li­täts­ma­na­ger*in­nen ist ih­re An­wen­dungs­kom­pe­tenz von Me­tho­den für Ana­ly­se, Be­wer­tung, Lö­sungs­fin­dung, Te­sten, Um­set­zen, Mes­sen oder Op­ti­mie­ren. Wenn sie zu­dem «sprach­fä­hig» wer­den und in der Or­ga­ni­sa­ti­on qua­si ei­ne «Dol­met­scher­funk­ti­on» für ver­schie­de­ne Ex­per­ten­be­rei­che ein­neh­men kön­nen, dann wer­den sie zur wich­ti­gen Schlüs­sel­fi­gur.

Un­ser Traum: Ge­mein­sam nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten ler­nen und för­dern

Ana­log zur Qua­li­täts­ent­wick­lung ei­ner Or­ga­ni­sa­ti­on ist auch das nach­hal­ti­ge Wirt­schaf­ten ein lan­ger, schritt­wei­ser Pro­zess. Ent­spre­chen­de Hal­tun­gen, Fä­hig­kei­ten und Res­sour­cen müs­sen ent­wickelt und ge­för­dert wer­den. Nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten kann – ge­nau­so wie Qua­li­tät – nur als Ge­samt­or­ga­ni­sa­ti­on er­reicht wer­den.


Wir ha­ben ei­ne Vi­si­on und ein Zu­kunfts­bild der neu­en Qua­li­täts­ma­na­ger*in­nen. Wir ha­ben kon­kre­te Vor­stel­lun­gen, was zu­künf­tig an­ders sein muss, um Er­fol­ge nach­hal­ti­ger und mit Ein­be­zug al­ler An­spruchs­grup­pen zu er­zie­len. Wir über­neh­men als Bil­dungs­in­sti­tu­ti­on Ver­ant­wor­tung und prä­gen un­se­re Aus­bil­dun­gen dem­entspre­chend. Wir freu­en uns, mit un­se­ren Teil­neh­men­den die­sen span­nen­den Lern­pro­zess ge­mein­sam an­zu­ge­hen und sie da­bei zu be­glei­ten, wenn sie kon­kre­te er­ste Schrit­te auf dem Weg zum nach­hal­ti­gen Wirt­schaf­ten in ih­ren Or­ga­ni­sa­tio­nen um­set­zen.

Möch­test Du noch mehr über das The­ma «Nach­hal­tig­keit» er­fah­ren? Nach­fol­gend sind wei­te­re in­ter­es­san­te In­for­ma­tio­nen für Dich: vom ko­sten­lo­sen «QQ-Im­puls» zum The­ma – im­mer über Mit­tag, im­mer on­line, im­mer ko­sten­los – bis hin zu ver­schie­de­nen Wei­ter­bil­dun­gen.

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