28.10.2021

Nachhaltigkeit: Definition, Modelle und Initiativen

News Glossar Nachhaltigkeit

Kaum ein Be­griff wur­de in den letz­ten Jahr­zehn­ten so in­fla­tio­när ge­braucht wie «Nach­hal­tig­keit». Nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten ist ge­fragt und ge­for­dert, das zeigt sich auch in glo­ba­len In­itia­ti­ven.

Doch was ver­ste­hen wir über­haupt un­ter dem Trend­wort  Nach­hal­tig­keit und wel­che Mo­del­le hel­fen uns beim Be­schrei­ben? Wir ha­ben wich­ti­ge Be­grif­fe, Mo­del­le und In­itia­ti­ven rund um Nach­hal­tig­keit zu­sam­men­ge­tra­gen. Das Glos­sar soll hel­fen, die The­ma­tik zu ver­ste­hen, sich in re­le­van­ten Quel­len wei­ter zu in­for­mie­ren und fach­ge­rech­te Dis­kus­sio­nen zu er­mög­li­chen.

Ur­sprung des Nach­hal­tig­keits­ge­dan­kens

Der Be­griff Nach­hal­tig­keit wur­de in der Wald­wirt­schaft des 18. Jahr­hun­derts ge­prägt. Um ein nach­hal­ti­ges Han­deln um­zu­set­zen, soll­te in ei­nem Wald nur so viel ab­ge­holzt wer­den, wie der Wald in ab­seh­ba­rer Zeit auf na­tür­li­che Wei­se re­ge­ne­rie­ren kann.

Nach­hal­tig­keit als Ent­wick­lung

Ei­ne der meist ge­brauch­ten De­fi­ni­tio­nen des Nach­hal­tig­keits­be­grif­fes ist die des Brundt­land-Be­richts der Ver­ein­ten Na­tio­nen von 1987: «Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung ist ei­ne Ent­wick­lung, die ge­währt, dass künf­ti­ge Ge­ne­ra­tio­nen nicht schlech­ter ge­stellt sind, ih­re Be­dürf­nis­se zu be­frie­di­gen als ge­gen­wär­tig le­ben­de.»

Mo­del­le für Nach­hal­tig­keit: das 3-Säu­len-Mo­dell oder Tri­ple Bot­tom Li­ne und das In­te­gra­ti­ve Mo­dell

Das 3-Säu­len-Mo­dell, auch als Tri­ple Bot­tom Li­ne be­kannt, ist ein theo­re­ti­sches Mo­dell. Es zeigt, dass Nach­hal­tig­keit auf den drei Säu­len Wirt­schaft, Öko­lo­gie und So­zia­les ba­siert. Wer nach­hal­tig sein möch­te, muss die­se drei Säu­len gleich­ran­gig und gleich­ge­wich­tig in sein Pla­nen, Han­deln und Ent­schei­den ein­be­zie­hen. Das Mo­dell gilt so­wohl auf ge­samt­wirt­schaft­li­cher und po­li­ti­scher Ebe­ne als auch auf glo­ba­ler und un­ter­neh­me­ri­scher Ebe­ne.


Um Nach­hal­tig­keit als ganz­heit­li­ches Zu­kunfts­mo­dell zu rea­li­sie­ren, sind zahl­lo­se Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen öko­lo­gi­schen, öko­no­mi­schen und so­zia­len Ge­ge­ben­hei­ten und Ent­wick­lun­gen zu be­ach­ten. Dar­um wird Nach­hal­tig­keit heu­te zu­meist in­te­griert dar­ge­stellt: Drei Krei­se über­schnei­den sich in der Mit­te. Die Schnitt­men­ge ist die Nach­hal­tig­keit und be­tont die ge­gen­sei­ti­ge Ver­knüp­fung und Ab­hän­gig­keit der drei Säu­len.


Grafik Nachhaltigkeitsmodelle











Quel­le: https://www.fi­nanz­ad­min.at/2020/was-be­deu­tet-nach­hal­tig


Die­ses Vi­deo zeigt gut ver­ständ­lich auf, wie die drei Fak­to­ren Öko­lo­gie, Öko­no­mie und So­zia­les zu­sam­men­hän­gen, wie sie sich be­ein­flus­sen und wie sie von­ein­an­der ab­hän­gen. Die Kom­ple­xi­tät rund um Nach­hal­tig­keit wird an­schau­lich dar­ge­stellt und er­klärt.

Cor­po­ra­te So­ci­al Re­s­pon­si­bil­ty

Der Be­griff Cor­po­ra­te So­ci­al Re­s­pon­si­bi­li­ty (CSR) oder Un­ter­neh­me­ri­sche Ge­sell­schafts­ver­ant­wor­tung (oft auch als «Un­ter­neh­me­ri­sche So­zi­al­ver­ant­wor­tung» be­zeich­net) um­schreibt den frei­wil­li­gen Bei­trag der Wirt­schaft zu ei­ner nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung, der über die ge­setz­li­chen For­de­run­gen hin­aus­geht.


CSR steht für ver­ant­wort­li­ches un­ter­neh­me­ri­sches Han­deln in der ei­gent­li­chen Ge­schäfts­tä­tig­keit (Markt), über öko­lo­gisch re­le­van­te As­pek­te (Um­welt) bis hin zu den Be­zie­hun­gen mit Mit­ar­bei­ten­den (Ar­beits­platz) und dem Aus­tausch mit den re­le­van­ten An­spruchs- bzw. In­ter­es­sen­grup­pen.


Quel­le: https://de.wi­ki­pe­dia.org

UN Su­staina­bi­li­ty De­ve­lop­ments Goals SDG

Al­le Mit­glied­staa­ten der Ver­ein­ten Na­tio­nen un­ter­schrie­ben im Jahr 2015 ins­ge­samt 17 po­li­ti­sche Ziel­set­zun­gen für die Si­che­rung ei­ner nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung, die auf wirt­schaft­li­chen, so­zia­len und öko­lo­gi­schen Fak­to­ren be­ruht.


Die Su­stainable De­ve­lop­ment Goals, kurz SDG, sol­len bis 2030 von al­len UNO-Mit­glieds­staa­ten er­reicht wer­den.


Grafik UN Sustainability Developments Goals SDG

Agen­da 2030

Die Agen­da 2030 ist der deut­sche Ti­tel der Su­stainable De­ve­lop­ment Goals. Der of­fi­zi­el­le Ti­tel lau­tet: «Trans­for­ma­ti­on un­se­rer Welt: Die Agen­da 2030 für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung».


Die Agen­da 2030 ist ein «Welt­zu­kunfts­ver­trag». Al­le Staa­ten ver­pflich­ten sich dar­in, bis 2030 al­len Men­schen ein Le­ben in Wür­de zu er­mög­li­chen. Dar­um müs­sen auch auf na­tio­na­ler Ebe­ne Zie­le ge­setzt wer­den, die den SDG ent­spre­chen. Ge­sell­schaft, In­di­vi­du­en und Or­ga­ni­sa­tio­nen müs­sen ih­re Hal­tun­gen, ih­re Über­zeu­gun­gen, ihr Ver­hal­ten und ih­re Le­bens­wei­sen hin­ter­fra­gen und ver­än­dern, um die­se Zie­le zu er­rei­chen. Auch die Schweiz ist auf­ge­for­dert, die Zie­le na­tio­nal um­zu­set­zen.

Kli­ma­neu­tra­li­tät oder Eu­ropean Green Deal

Der Eu­ro­päi­sche Grü­ne Deal ist ein Kon­zept der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on aus dem Jahr 2019. Das Kon­zept zeigt auf, wie in Eu­ro­pa bis 2050 die Net­to-Emis­sio­nen von Treib­haus­ga­sen auf null re­du­ziert wer­den sol­len. Da­mit wä­re Eu­ro­pa der er­ste «kli­ma­neu­tra­le» Kon­ti­nent.

Eu­ropean Cli­ma­te Pact oder Eu­ro­päi­scher Kli­ma­pakt

Der Eu­ro­päi­sche Kli­ma­pakt ist ei­ne EU-wei­te In­itia­ti­ve, die 2020 ge­star­tet wur­de. Men­schen, Ge­mein­schaf­ten und Or­ga­ni­sa­tio­nen sind ein­ge­la­den, sich zu ver­net­zen, ihr Wis­sen rund um Kli­ma­ver­än­de­rung zu tei­len und mit­ein­an­der zu ler­nen. Der Pakt soll brei­tes ge­sell­schaft­li­ches En­ga­ge­ment für Kli­ma­schutz und Um­welt för­dern.

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