Nachhaltigkeitsratings, die von Kunden durchgeführt werden, Massnahmenpläne, die von Kunden nach den Ratings eingefordert werden, Nachhaltigkeitsberichte, die nach der «Global Reporting Initiative» oder nach «Non-Financial Reporting Directive» erstellt werden müssen, Emissionsreduktionsziele, die nach «Science Based Targets Initiative» (SBTi) gesetzt werden sollen, Anerkennung von Nachhaltigkeit mit «EcoVadis»-Bewertungen, Klassifizierung der ökologischen Wirtschaftstätigkeiten nach der EU-Taxonomie, «Green Deal»-Massnahmen und Vorgaben der nationalen Klimapläne erfüllen – wer kümmert sich in Deinem Unternehmen um all diese Themen? Und noch wichtiger: Wer kennt sich in Deiner Organisation damit aus? Dass sowohl Unternehmen wie auch deren Mitarbeitende bei so vielen neuen Anforderungen und Anpassungen innerhalb kurzer Zeit oft fachlich überfordert sind, ist ganz normal.
Kreislaufwirtschaft im Fokus
Um weltweit die gesteckten Nachhaltigkeitsziele erreichen zu können, muss das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppelt werden. In diesem Kontext taucht der Begriff «Kreislaufwirtschaft» auf.
Aspekte der Kreislaufwirtschaft wie Langlebigkeit der Produkte, Reparierbarkeit, Transparenz in der Lieferkette oder geschlossene Kreisläufe sind Anforderungen, die sich auf die Qualität von Produkten auswirken. Es geht darum, Produkte und Materialien möglichst lange im Kreislauf zu behalten, wie z.B. durch längere Nutzung und Weiterverwertung. Produktqualität kann zukünftig nicht losgelöst von Nachhaltigkeitsanforderungen der verschiedenen Stakeholder umgesetzt werden. Qualität und Kreislaufdenken müssen gekoppelt werden – wir sprechen dabei von «Circular Quality».
Ein Themenkompass für «Circular Quality»
In der Grafik siehst Du einen Themen-Kompass, der sich am Kreislaufdenken orientiert und klassische Qualitätsthemen mit Nachhaltigkeitsthemen kombiniert. Dieser Themen-Kompass ist nicht vollständig, sondern fokussiert sich auf aktuelle Schlagworte, mit denen wir im Joballtag konfrontiert werden und deren Bedeutung wir für das einzelne Unternehmen verstehen müssen. Der Kompass ist als pragmatisches Instrument zur persönlichen Standortbestimmung gedacht und soll dabei helfen, Ansatzpunkte und Massnahmen zu finden.
Hier einige Denkanstösse zu Deiner persönlichen Standortbestimmung:
- Welche Themen kann ich heute schon einordnen?
- Was wird zukünftig für mich oder mein Unternehmen relevant?
- In welchen Themen möchte ich zukünftig kompetenter werden?
In vielen Unternehmen werden Qualitätsfachpersonen zukünftig einen grossen Beitrag bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsthemen und beim Denken in Kreisläufen leisten. Dieser Trend ist nicht umkehrbar und wird sich verstärken.
Diese Tatsache zwingt Unternehmen, ihre Definition von Qualität und die Aufgaben in der Qualitätsentwicklung zu hinterfragen und Prioritäten neu zu setzen. Dies ist eine Chance für engagierte und zukunftsorientierte Q-Fachleute, sich hier einzumischen und von Anfang an aktiv mitzugestalten.
Haben wir Dich neugierig gemacht? Möchtest Du mehr zum Thema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft wissen? Nachfolgend haben wir ausgesuchte Weiterbildungen für Dich: